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Zwei Freundinnen entdecken die Welt


Mit dem Nachtzug von Bangkok nach Khao Sok


Ein Reisebericht zu unseren Erfahrungen mit dem Nachtzug nach Surat Thani und dem Minivan zum Nationalpark Khao Sok.

Nachdem wir bereits 2,5 Wochen im Norden Thailands gereist sind, war nun der Plan noch ein wenig den Süden zu erkunden bevor es nach Malaysia gehen sollte. Der Khao Sok Nationalpark soll der schönste Thailands sein und beherbergt Bäume, die älter sein sollen als die im Amazonas und eine Vielzahl großer und kleiner Tiere, wie verschiedene Vogelarten, Insekten, Amphibien , Taipire, Elefanten und sogar Tiger(die soll aber seit Jahrzehnten schon keiner mehr gesehen haben). Da der Nationalpark zwischen der Andamanen-See und dem Golf von Thailand liegt, ist er bei Touristen durchaus beliebt. Für uns war er ein guter Zwischenstopp, da er ungefähr auf halber Strecke nach Malaysia liegt.

Nun aber zum eigentlichen Thema in diesem Beitrag. Wie sind wir dort hingekommen? Nachdem wir von Ayutthaya am Bahnhof Hua Lamphong in Bangkok ankamen entschieden wir uns noch zwei Nächte in Bangkok zu bleiben und erst am übernächsten Tag Richtung Süden weiterzuziehen. Um zum Khao Sok Nationalpark zu gelangen, macht es von Bangkok aus eigentlich nur Sinn einen Zug nach Surat Thani zu buchen.

Wichtige Infos:
Man kann von Bangkok auch nach Surat Thani fliegen. Würden wir aus finanzieller und Nachhaltigkeitssicht nicht empfehlen.
Khao Sok ist auch von Phuket, Krabi oder Inseln wie Kho Tao und Koh Samui gut zu erreichen.
Tickets sind auch Online buchbar, da allerdings häufig teurer.

Das Ticket buchten wir also direkt als wir ohnehin am Bahnhof waren. Wir konnten für unseren Wunschtag zwischen einem Ticket in der 3. Klasse (Sitzplatz) und einem Ticket in der 2. Klasse (Schlafwagen mit Bett) wählen. Die Tickets für die 1. Klasse (privates Abteil) waren bereits für die nächsten Tage ausgebucht. Auch waren in der 2. Klasse bei den meisten Zügen nur noch zwei obere Betten verfügbar. Wir ergatterten zu einer anderen Uhrzeit aber dann doch noch ein oberes und ein unteres Bett.

Wichtige Infos:
Denkt dran, wenn ihr zu zweit reist und zwei obere oder zwei untere Betten habt, dass ihr, getrennt sitzt, solange die Betten noch nicht ausgeklappt sind.

Die unteren Betten sind gewöhnlich begehrter. Sie sind zum einen bequemer zu erreichen und breiter als die oberen Betten. Sie sind aber auch besser vor dem grellen Licht geschützt, welches die ganze Nacht im Zug leuchtet.

Nachdem wir also unsere Züge gebucht hatten, sind wir am Tag der Reise also ca. 2h vor dem Zug zum Bahnhof gefahren. Der Zug nach Surat Thani fuhr in unserem Fall nicht vom Hauptbahnhof Hua Lamphong ab, sondern vom Bahnhof Bang Sue. Dieser Bahnhof ist relativ neu, sehr modern und erinnert eher an einen Flughafen. Dass wir so früh zum Bahnhof fuhren lag lediglich daran, dass wir uns dort im Foodcourt noch etwas zu essen kaufen wollten und wir nicht darauf vertrauen wollten, dass im Zug etwas Vegetarisches angeboten würde. Wir aßen also eine Kleinigkeiten und nahmen und ein Pad Thai für to go mit.

Ca. 20 Minuten vor Abfahrt wird auf den Monitoren, die sich überall befinden angezeigt, von welchem Bahnsteig der Zug losfährt. Die Bahnsteige sind gesperrt und man kommt nur direkt kurz vor der Abfahrt mit dem Ticket dorthin.

Wichtige Infos:
Beachte, dass die Wartebereiche in Nord- und Süd aufgeteilt sind. Das heißt, je nachdem in welche Richtung du reist, musst du dich in den passenden Bereich setzen. Du wirst auch nur im passenden Bereich deinen Zug auf einem der Monitore wiederfinden.

Nachdem eine Durchsage kam, dass unser Zug ca. 20 Minuten Verspätung hat, ging es ganz schnell. Alle stellten sich in eine Reihe, die Tickets wurden kontrolliert und man konnte über eine Rolltreppe zum Gleis und dort direkt in den Zug einsteigen, der dort bereits wartete. Das Gepäck wurde im Waggon unter dem Sitz verstaut und man konnte entsprechend seiner Sitzplatznummer auf eben diesem Platz nehmen. Der Zug fuhr recht zügig los.

Zuerst sauste Bangkok an uns vorbei, dann wunderschöne grüne Landschaft mit Reisfeldern, Palmen und einfachen Hütten. Wir hielten noch einige Male an und weitere Passagiere stiegen ein, während die Sonne langsam unterging. Durch den Zug liefen immer wieder Verkäufer die allerlei Speisen verkauften. Außer ein paar Süßigkeiten, war für uns allerdings nichts dabei, da die meisten Dinge dann doch auf Fleischbasis waren. Die Preise für alles waren dabei total im Rahmen. Gegen 20 Uhr fing dann das Personal an die Betten vorzubereiten. Die Sitzbänke wurden heruntergeklappt und zu einer Liegefläche drapiert. Dann wurde das obere Bett geöffnet, dünne Matratzen, Decken und Kissen herausgenommen und alles bezogen. Die meisten Mitreisenden zogen sich dann auch recht schnell in ihre Betten zurück, zogen die Vorhänge zu und schliefen.

Wir nahmen im Bett noch unser mittlerweile kaltgewordenes Pad Thai ein, machten uns bettfertig und gingen dann auch zügig schlafen. Der Handyakku musste gespart werden, da an unserem Bett leider weit und breit keine Steckdose vorhanden war. Von anderem Reisenden hörten wir später, dass sie wohl Steckdosen hatten. Unser Tipp ist also, Handyakku und Powerbank für den Notfall vorher gut zu laden.

Gegen 5:15Uhr kamen wir in Surat Thani an. Dadurch, dass Surat Thani nicht die Endhaltestelle war, wurden unsere Betten noch nicht zusammengeklappt. Man sollte sich daher selber einen Wecker stellen, da das Personal einem lediglich zwei Minuten vorher über die bestehende Ankunft Bescheid sagt. Trotz des Gerappels vom Zug konnten wir einige Stunden schlafen und fühlten und relativ erholt.

Von Surat Thani nach Khao Sok Village waren es nochmal zwei Stunden. Laut Internetrecherche sollte es scheinbar mehrere Möglichkeiten dorthin geben, ebenso fand man aber auch viele Informationen darüber, dass seit Corona wohl einige dieser Möglichkeiten geschlossen hatten. Wir hatten daher im Vorfeld kein Busticket online gebucht, sondern wollten schauen wenn wir in Surat Thani angekommen sind. Der erste Bus nach Khao Sok sollte ohnehin erst um 7:30Uhr fahren.

Naja Surat Thani hatte andere Pläne mit uns. Beim Aussteigen aus dem Zug stand bereits eine Horde von Menschen am Bahnsteig (nochmal, wir hatten 5:15Uhr!). Wir wurden von einer Frau angesprochen (sie trug ein T-shirt von einem in Asien bekannten Reiseanbieter, wirkte also recht seriös), die uns fragte wohin wir wollen und ob wir ein Ticket hätten. Kaum geantwortet hatten wir bereits einen Aufkleber mit Khao Sok auf dem Arm und sollten mitkommen. Naja wir hatten eh nichts anderes gebucht, preislich schiens ok zu sein also sind wir, wie auch einige andere, der Frau zu der Reiseagentur auf der anderen Straßenseite gefolgt. Sie schien sichtlich besorgt, dass wir zu einem anderen Anbieter gehen könnten, wenn wir ihr nicht unverzüglich in ihre „Höhle“ folgen würden, daher hatte sie es sehr eilig. Dort angekommen hatten wir die Wahl zwischen dem Public Bus um 8Uhr (3h Fahrt, 200Baht, Ausstieg an der Hauptstraße ->2,5km laufen bis zum Hostel) oder einem Minivan in ca. einer Stunde (1,5h Fahrt, 300Baht, fährt uns bis zum Hostel). Wir entschieden uns aufgrund der Annehmlichkeiten für den Minivan. Noch eben zum 7-Eleven um die Ecke um Frühstück zu besorgen und Zack war die Stunde auch schon um und wir fuhren los. Aus den angekündigten 1,5h wurde eine 2 stündige sehr holprige Fahrt. Ich weiß immer noch nicht, ob die Straße wirklich so schlecht war, wie sie sich anfühlte oder ob der Fahrer einfach eine sehr rasante Fahrweise hatte. Da unsere Unterkunft etwas abgelegener in einer Nebenstraße lag und wir die letzten im Bus waren (ich bilde mir ein es könnte etwas damit zu tun haben) wurden wir vor der Seitenstraße rausgelassen und durften das letzte Stück laufen. Es waren zum Glück nicht die 2,5km die wir beim anderen Bus hätten laufen müssen, sondern nur ca. 10 Minuten Fußweg. Die waren mit dem Rucksack morgens um halb 9 noch total machbar. Und so endete unsere Erfahrung mit dem Nachtzug, mit dem Transport nach Khao Sok.


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